Krisenprophylaktische Wirkung wettbewerbsbezogener Flexibilität / Crisis prevention through competitive flexibility

Status: abgeschlossen

Beschreibung

Das Projekt befasst sich mit dem Thema der wettbewerbsbezogenen Flexibilität von Unternehmen und deren prophylaktischer Wirkung in Bezug auf die Wirtschafts- und Finanzkrise der letzten zwei Jahre. Es wird untersucht, inwiefern diese spezielle Form der Flexibilität Unternehmen in die Lage versetzt, sich von globalen wirtschaftlichen Abschwüngen weitgehend abzukoppeln und deren destruktive Wirkung auf Unternehmensebene zu begrenzen.

Der Problembereich volkswirtschaftlicher Ursachen von Unternehmenskrisen war und ist aufgrund der bekannten weltweiten Entwicklungen auf den Finanzmärkten und in der Realwirtschaft in aller Munde. Die sich aktuell mehrenden Vorzeichen einer Wende zum Positiven dürfen jedoch keinesfalls zu einer Abschwächung der Diskussion führen. In diesem Sinne ist es das Ziel des vorliegenden Forschungsprojektes - entgegen der vornehmlich symptombezogenen Krisendebatte mit dem Fokus auf akuten Notwendigkeiten - einen strategisch-praxeologischen Ansatz zur Vermeidung von Unternehmenskrisen zu entwickeln.

Hierzu wird geprüft, inwiefern Unternehmen wettbewerbsbezogene Flexibilität als Instrument des präventiven Krisenmanagements nutzen können. Je schneller und exakter sich ein Unternehmen an die von der Unternehmensumwelt gestellten Anforderungen anpassen kann, desto besser besteht es im Wettbewerb. Da sich insbesondere in Situationen gesamtwirtschaftlicher Krisen die Anforderungen an Unternehmen in fundamentaler Weise ändern, besteht hier ein besonderes Flexibilitätserfordernis. Im Rahmen des Projektes wird dazu auf systemtheoretisch-kybernetischer Basis ein umfassendes Flexibilitätsmodell erarbeitet, das die Anpassungsfähigkeit des Unternehmens gegenüber seinem Wettbewerbsumfeld fokussiert. Hierbei werden produktpolitische und preispolitische Aspekte ebenso wie die Beziehungen zu Marktpartnern in Form von Lieferanten, Kunden und Kapitalgebern berücksichtigt.

Die im Rahmen des Modells aufgestellten Hypothesen werden in einer umfassenden quantitativen Studie geprüft. Dabei werden zunächst auf Basis eines Krisenbetroffenheitsindexes für die Untersuchung relevante Branchen ausgewählt. Im Rahmen der Hauptuntersuchung sollen dann in Form einer Unternehmensbefragung die zu analysierenden Daten erhoben und kausalanalytisch untersucht werden. Die Ergebnisse der empirischen Untersuchung werden daraufhin in praxisbezogene Handlungsempfehlungen umgesetzt.

Aufgrund der besonderen Relevanz des inhaltlichen Fokusses auf die Krisenproblematik einerseits, und die Flexibilitätsanforderungen an Unternehmen andererseits, liefert das Projekt - in Verbindung mit dem vorliegenden Forschungsdesign - wertvolle Erkenntnisse für die betriebswirtschaftliche Forschung und die Unternehmenspraxis gleichermaßen.

 

English abstract

The research project covers the preventive effects of competitive flexibility related to the past two years of global economic crisis. It will be analyzed, if and in which way this special form of flexibility enables companies to be extensively independent of global recessions and their destructive effects.

Due to the global economic downturn during the past two years, economic causes of corporate crises have been an everyday topic in the recent discussion. Nevertheless, the current indications for a recovery must not lead to a decrease of the controversy. Thus, it is the main objective of this research project – in contrast to the mainly symptom-based discussion focusing on current necessities – to develop an activity-oriented strategic approach to prevent companies from being affected by crises.

Therefore, it is analyzed in which way companies can use competitive flexibility as an instrument of preventive crisis management. The faster and the more precisely a company can adapt to the requirements of its environment, the better it performs in competition. As environmental requirements change especially in times of economic downturn, there is a particular need for flexibility. For this purpose, a cybernetic model of flexibility is developed, which focuses on the adaptability of a company relating to its competitive environment. Aspects of product policy and pricing are considered as well as the relations to suppliers, customers and investors.

The hypotheses constructed in the context of the model will be analyzed on an extensive empirical basis. First, relevant industries are selected based on an index reflecting the crisis concernment. Then, data will be collected and analyzed to develop implications for companies in the last step.

Because of the outstanding relevance of the topic – the crisis issue on the one hand and the requirement of flexibility on the other hand – the project delivers valuable findings for management research as well as for corporate practice.

Beteiligte Personen

Publikationen im Rahmen des Projekts

  • Wettbewerbsbezogene Flexibilität und Krisenstabilität: Theoretische Analyse und empirische Evidenz (Dissertation) 2013: Distel, S.